wiristmehrwert – ein Projekterfolg verpflichtet

Unter dem Titel „wir ist mehrwert! Teilhabe im Sozialraum – Teilhabe in der EuRegio“ realisierten die Lebenshilfe Berchtesgadener Land und die Lebenshilfe Salzburg in Begleitung von conSalis – mehrWertgenossenschaft ein Euregio-Projekt, das von einem Grundanliegen geprägt war: Es sollte die Frage geklärt werden, wie wir unseren Lebensraum inklusiver gestalten können.

Dazu galt es Strukturen und Projekte zu identifizieren, die Inklusion fördern und dadurch eine Voraussetzung für eine Gesellschaft, in der ALLE Platz haben, darstellen.

Es sollten Gemeinden gefunden werden, in denen soziale Inklusion bereits funktioniert, Beispiel guter Praxis aufgezeigt werden und Erfahrungen erfolgreicher Gemeinden verbreitet werden. Dadurch sollen Anregungen für die Gestaltung einer inklusiven Gemeinde vermittelt werden.

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Im Rahmen des Projekts fanden statt:

  • Online-Fragebogenerhebung unter Bürgermeister*innen zu Erfolgsfaktoren für inklusive Gemeinden
  • Recherche von goodpracticeBeispielen im Land Salzburg und Berchtesgadener Land
  • Barrierefreiheitschecks in 4 Gemeinden aus Salzburg und Berchtesgadener Land
  • 4 Workshops mit Gemeindetandems: Radstadt/Berchtesgaden + Oberndorf/Laufen
  • Zukunftskonferenz: Wir ist mehrwert! im Bildungszentrum St.Virgil

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Good practice-Beispiele zu sozialer Inklusion

Die Recherche zu Good Practice-Beispielen in Salzburg und Berchtesgaden
erstreckte sich auf insgesamt 79 Gemeinden (Salzburg: 45, Bayern: 34).
Insgesamt konnten 176 Good Practice-Beispiele (95 Salzburg, 81 in Berchtesgaden) erhoben werden. Fast alle Projekte sind institutionalisiert, d.h. sie finden regelmäßig statt bzw. es handelt sich um Daueraktivitäten. Das Spektrum an Projekten umfasst folgende Zielgruppen und Themen: Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung,
Teilhabe von SeniorInnen, Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund
sowie Bewußtseinsbildung.

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Online-Befragung

Die Aussendung an ca. 170 Gemeinden erbrachte 20 teilnehmende Gemeinden (davon 6 aus Salzburg). Allen Gemeinden sind Beispiele zu sozialer Inklusion bekannt (7 nennen 1 Beispiel, 3 nennen 2 Beispiele, 10 nennen 3 Beispiele). Zielgruppen der Beispiele sozialer Inklusion:

Alle BürgerInnen – Ältere Menschen – Menschen mit Fluchthintergrund –
Menschen mit Beeinträchtigungen.

15 der 20 Gemeinden sind selbst Träger der Projekte bzw. Kooperationspartner von Maßnahmen. Auf die Frage: „Was ist Ihrer Einschätzung nach für den Erfolg von Projekten und Maßnahmen für Inklusion und Teilhabe in Ihrer Gemeinde ausschlaggebend?“ ergab folgendes Ranking an genannten Faktoren:

  • Identifikation der Gemeinde mit Projekt
  • Klare Ziele und Strategien für die Zukunft der Gemeinde
  • Ehrenamtliches Engagement
  • Thema, Inhalt des Projekts
  • Verfügbare Sachleistungen
  • Öffentliche Förderungen
  • Einbindung der Betroffenengruppen in die Verantwortung für Projekt
  • Kooperation mit öffentlichen, gemeinnützigen Einrichtungen und
    Vereinen, BürgerInnengruppen
  • Medien und Präsentationsmöglichkeiten
  • Einbindung der BürgerInnen in Themenwahl
  • Kooperation mit Unternehmen
  • Kooperation mit anderen Gemeinden
  • Privates Sponsoring • Preise/Auszeichnungen

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Was macht eine inklusive Gemeinde aus?

  • Wertschätzendes Miteinander
  • Sichtbarkeit und Kontakte
  • Auf Augenhöhe begegnen, normaler Umgang miteinander
  • Soziales Netzwerk
  • Einbeziehung Betroffener, Teilhabe
  • Lernen von Erfahrungen Anderer
  • Räume, Treffpunkte, Begegnungsorte
  • Plattform, personelle Ressourcen
  • Vernetzung und Kooperation mit anderen Gemeinden
  • Politik, die Menschen mit Beeinträchtigungen zuhört und einbindet
  • Information in verständlicher Sprache
  • Daheim wohnen können

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Zentrale Erkenntnis

In Gemeinden von Salzburg und Berchtesgadener Land passiert bereits viel
zum Thema Inklusion, dennoch gibt es noch viel zu tun.
Als zentrale Themen für die Zukunft gelten:

  • Barrierefreiheit im öffentlichen Raum,
  • Öffentlichkeit, Sensibilisierung und Vernetzung.

Als wesentlich für soziale Inklusion gilt die Vernetzung aller
Verantwortlichen und AkteurInnen in einer Gemeinde (Vereine, Verwaltung,
Unternehmen etc.).

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Das bedeutet: Initiativen, Betroffene, Verwaltung, Politik und Wirtschaft haben gemeinsam den Auftrag, die Inklusion zu leben und zu ermöglichen, Barrieren abzubauen und Partizipation zu ermöglichen. Denn niemand soll ausgegrenzt werden, eine ganze Gesellschaft lässt alle teilhaben.

weiterführende Infos und Dokumente:

https://wiristmehrwert.info/blog/

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Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung gestaltete die Keynote bei der Tagung in St.Virgil, Salzburg

 

Fotos: © Erika Pircher

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