conSalis-Mitglied Günther Marchner koordinierte 2023 bis Ende 2024 das Projekt „East End Salzkammergut“ des Kulturvereines Woferlstall in Bad Mitterndorf (www.eike-forum.at) im Rahmen der „Kulturhauptstadt Bad Ischl-Salzkammergut 2024“. Das unter dem Motto „Wo die Sonne aufgeht – East End Salzkammergut“ stehende mehrteilige Impulsprogramm umfasste eine „offene Musikwerkstatt“, die Reihe „Mythen-Power“, einen „Frauenstammtisch“ sowie die „Zukunftsbühne Hinterberg“.
Die „Offene Musikwerkstatt“, koordiniert und betreut von Jakob Rodlauer, förderte und vernetzte musikalischem Nachwuchs und junge Musiker:innen mit einem Mix aus Jam Sessions, Workshops und Festivals. Beispielhaft das Musikseminar „Bergfolk“ im Mai 2024, welches gemeinsam mit heimischen und internationalen Musiker:innen die Folk-Musik Europas erforschte. Der Fokus des Seminars lag in der Vielfalt: auf Ausseer Volksmusik ebenso wie auf irischer Musik, auf Balkan-Melodien und auf nordischen Gesängen. Den Teilnehmer: innen wurde die Möglichkeit geboten, zusammen mit Top-Musiker:innen ihren musikalischen Horizont zu erweitern.
Die Reihe „Mythen-Power“, koordiniert und betreut vom Schriftsteller Michael Benaglio, stellte einen konstruktiv-kritischen Zugang zu „Mythen“ und ihre differenzierte Rezeption in historischen und zeitgenössischen Bezügen in den Mittelpunkt. Die Kraft und der Einfluss von Mythen wurde in mehrfacher Weise auf die Bühne gebracht, präsentiert und reflektiert – wissenschaftlich wie künstlerisch. Dies reichte von der Startveranstaltung zu „Mythos und Politik“ Ende 2023, über Lesungen (Verzauberte Literatur, Hinterberger Undergroundfestival), der Präsentation der Mythen traditioneller Kulturen am Beispiel der Hopi, über eine Outdoor-Märchenwanderung bis zum „Mythos Salzkammergut“, der am 20. September 2024 selbst Gegenstand eines öffentlichen Dialoges wurde. Es ging dabei um jene Narrative, welche mit der Landschaft des Salzkammerguts, ihrem Zauber und ihrer Geschichte gemeinhin verbunden werden.
Der monatliche Bad Mitterndorfer „Frauenstammtisch“ unter der Leitung von Elisabeth Gardavsky, war Treffpunkt für kreative Frauen aus der Region. Musikerinnen, Malerinnen, Autorinnen und Künstlerinnen aller Genres hatten dabei die Möglichkeit sich auszutauschen, gemeinsame Projekte zu besprechen und neue, auch berufliche Chancen zu entwickeln.
Die „Zukunftsbühne Hinterberg“, koordiniert und betreut von Günther Marchner, mit Unterstützung der Naturschutzexpertin Karin Hochegger, stellte „Neue Perspektiven für ländlichen Regionen jenseits des Mainstreams“ in den Mittelpunkt. Sie ging auf Spurensuche nach Zukunftspotenzialen und innovativen Ansätzen in der Region – mit Blick auf allgemeine wie europäische Entwicklungen: mit einer öffentlichen Dialogreihe, einer „Summer School“ sowie einer Besuchs-Rallye und Exkursion zu zukunftsweisenden Projekten.
Die „Summer School“ zwischen 1. und 4. Juli 2024 im Woferlstall erwies sich als ein besonderes interaktives Highlight: Lokale Expert:innen und Wissenschafter:innen – unter anderem Armin Mühlböck – waren zu Vorträgen und Impulsen eingeladen. Gemeinsam mit Studierenden und interessierten Bürger:innen begaben sie sich auf Spurensuche zu wichtigen Herausforderungen wie zu zukunftsweisenden Ansätzen für die Entwicklung ländlicher Regionen. Die „Summer School“ war gleichzeitig in eine Lehrveranstaltung des Fachbereichs Sozialgeografie der Universität Salzburg, unter der Leitung des Sozialgeografen Andreas Koch, eingebettet. Studierende der Lehrveranstaltung befassten sich in Seminararbeiten zu ausgewählten Themen. Ebenso stellten Studierende des RURASMUS-Programms (ein Projekt der Kulturhauptstadt) die Ergebnisse ihrer Arbeiten zu seiner Arbeiten zu Wohnen und Baukultur vor.
Die Summer School als Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, an dem innerhalb von vier Tagen rund 60 Personen teilnahmen, stellt eine Art „Role Model“ für Wissenstransfer und eine aktivierende Auseinandersetzung mit aktuellen Themen dar.
So wie das Bergfolk-Musikseminar und andere Formate, welche im Rahmen der Kulturhauptstadt erprobt werden konnten, bildet auch die positive Erfahrung mit der „Summer School“ eine Grundlage für Folgeveranstaltungen dieser Art.
Titelfoto: © Günther Marchner – East End Salzkammergut (Expeditionsrallye – Eine Tour zu zukunftsweisenden Initiativen am 7. September 2024)

Ein sehr spannendes Projekte – schade, dass ich es versäumt habe. Aber solche Projekte sind bei Günther Marchner ja in besten Händen – ich gratuliere dazu!!
Cyriak Schwaighofer, Schloss Goldegg
LikeLike